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Audi-Boss hält Elektroautos für die "bessere Technologie"

Audi-Boss hält Elektroautos für die "bessere Technologie"

Audi hatte ursprünglich geplant, ab 2032 keine Verbrennungsmotoren mehr anzubieten und weltweit nur noch Elektroautos zu verkaufen. Doch das ehrgeizige Ziel, das erst vor drei Jahren angekündigt wurde, ist schon wieder vom Tisch.

Stattdessen heißt es nun, man bleibe flexibel und werde noch "sieben, acht, vielleicht zehn Jahre" weiter Verbrenner im Programm behalten, so eine aktuelle Aussage von CEO Gernot Döllner. Trotz dieser Kehrtwende ist Döllner weiterhin überzeugt, dass Elektroautos der einzig gangbare Weg nach vorn sind. Er unterstützt das Verkaufsverbot für neue Verbrenner in der EU ab 2035 und wies Forderungen nach einer Lockerung des Verbots im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin Wirtschaftswoche (Abo erforderlich) als "kontraproduktiv" zurück.

Der ständige Schlagabtausch zwischen Autoherstellern und Politik "verunsichere die Kunden", sagte er. Anders als BMW und Mercedes, die das 2035-Verbot offen ablehnen, verfolgt Audi eine andere Linie. Döllner betont, dass E-Autos die einzige echte Lösung seien, um CO2-Emissionen in den kommenden Jahren zu senken:

"Ich kenne keine bessere Technologie als das Elektroauto, um in den nächsten Jahren Fortschritte bei der Reduzierung der CO2-Emissionen im Verkehr zu machen. Aber auch abseits des Klimaschutzes ist das Elektroauto schlicht die bessere Technologie.“

Bild von: Audi

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen traf sich am vergangenen Freitag auf der IAA Mobility in München mit führenden Auto-Managern, um über die Frist 2035 zu diskutieren. Zwar bleibt das Ziel bestehen, aber die eigentlich für 2026 geplante Überprüfung des Gesetzes wurde vorgezogen – auf dieses Jahr. Damit bleibt Raum für mögliche Änderungen.

Dass klassische Benziner über 2035 hinaus erlaubt bleiben, ist jedoch schwer vorstellbar. Wahrscheinlicher ist, dass Plug-in-Hybride und Range-Extender grünes Licht bekommen – also Fahrzeuge, bei denen der Verbrenner nur noch als Generator dient, nicht mehr zum direkten Antrieb. Das BMW i3-Konzept von vor über zehn Jahren lässt grüßen, und obwohl es in den letzten Jahren kaum Beachtung fand, erlebt die Technik jetzt ein Comeback.

Der Volkswagen-Konzern, zu dem Audi gehört, arbeitet bereits an einer neuen Plattform, die den Einsatz von Verbrennern als Generator vorsieht. Die "Scalable Systems Platform" (SSP) soll in acht Varianten für unterschiedliche Segmente kommen. Berichten zufolge könnte Audi die Einführung in Europa anführen – etwa mit einem elektrischen A4 in ein paar Jahren.

Warum also der Rückzug vom reinen E-Kurs? Obwohl die weltweite Nachfrage nach Elektroautos weiter wächst, tut sich Audi schwer. Die Auslieferungen sanken im letzten Jahr um 7,8 Prozent auf 164.480 Einheiten.

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Der Anteil reiner E-Autos lag bei gerade einmal 9,7 Prozent der Gesamtverkäufe – der Weg, komplett auf Verbrenner zu verzichten, ist also noch weit. Ein einzelnes schwaches Jahr dürfte nicht ausschlaggebend gewesen sein, doch im Vergleich zu 2022, als Audi seinen reinen E-Plan erstmals verkündete, sind Zweifel gewachsen.

Als Teil des VW-Imperiums hat Audi die Flexibilität, Verbrenner, Plug-in-Hybride und Elektroautos parallel anzubieten. Vorerst bleiben die Modelle mit klassischem Motor das Rückgrat des Geschäfts – sie verkaufen sich besser und werfen höhere Gewinne ab als die Stromer. Mit den heutigen Verbrennern finanziert Audi also die Elektroautos von morgen.

motor1

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